Religiöse Domains nicht im Sinne des Vatikan
Der Vatikan hat sich zuletzt gegen Domains ausgesprochen, die mit einer Glaubensrichtung enden. Das zuständige Verwaltungsorgan für Domainendungen ICAAN erhielt eine Empfehlung aus dem Vatikan auf eine Einführung von Top-Leve-Domains (TLD) wie zum Beispiel “.catholic”, “.islam” oder “.buddhist” komplett zu verzichten.
Der Beweggrund ist höchstwahrscheinlich die Angst vor einer weiteren Zuspitzung der Auseinandersetzungen und Streitigkeiten zwischen den unterschiedlichen Traditionen und Religionen. Trotzdem steht die Einführung der religiösen Domains derzeit bei ICANN zur Diskussion. Trotzdem es im Falle einer Freigabe derartiger Top-Level-Domains scharfe Regulierungen darüber geben wird, wer solch eine Domain registrieren darf, ist zu erwarten, dass sie vermehrt zu Propaganda-Zwecken eingesetzt werden könnten. Viele Beispiele aus der Vergangenheit zeigen, dass sich derartige Domains, die keinem Land zugeordnet sind, wie zum Beispiel “.biz” oder “.travel” Domains, auf Grund ihrer Themenzugehörigkeit einer unheimlichen Beliebtheit erfreuen.
Die katholische Kirche ist nicht der einzige Interessenvertreter für themenbasierte Domainendungen. Auf der anderen Seite steht auch der ehemalige Vizepräsident der USA und Klimaschützer Al Gore, welcher sich für ein “grünes” Unternehmen stark macht, das verkündete, eine “.eco” Domain für seine Webseite registrieren zu wollen.
Das kürzlich abgehaltene ICANN Meeting zeigte auch, dass das Interesse für Registrierungen städtebasierter Domain mehr und mehr ansteigt. Angeführt wird diese Interessengruppe von “.berlin” Domains, gefolgt von New York, Paris, Hamburg, Quebec und Boston.
Während sich die Domainindustrie sich stets für die Einführung neuer Produkte Ausspricht, um ihren Umsatz und den Handel mit Domains anzuregen hat der typische Internetnutzer nur wenig von diesen scheinbar mäßig innovativen Erweiterungen des World Wide Web. Sicherlich ist anzumerken das gerade im Bereich der “.com” Domains so gut wie alle brauchbaren Namen entweder vergriffen oder von Domainhändlern zum Kauf angeboten werden. Jedoch fordert eine massive Erweiterung der Domainendungen den Internetnutzer in seinem Erinnerungsvermögen heraus.
Ein weiterer Nachteil für Unternehmen mit einer Vielzahl von registrieren Marken ist, dass die Kosten für Domainregistrierung und Webhosting auf Grund der steigenden Anzahl der Domainendungen explodieren. Und sollte die Schreibweise der Marke anfällig für Tippfehler sein, können weitere Extrakosten entstehen.
Da nahezu jede Zeichenkette am ende eines Domainnamen stehen kann, sollten die Verantwortlichen eine klare Grenze festlegen, für welche Bereiche es weitere Endungen geben wird und für welche nicht.
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